Ernst Toch

Die Prinzessin auf der Erbse


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Das Märchen handelt von einem Prinzen, der lange vergeblich eine wahrhaftige Prinzessin zum Heiraten sucht. Während sein Vater bemüht ist, die richtige Frau für ihn zu finden, ist es seiner Mutter gerade recht, dass ihr Sohn keine davon heiraten möchte. Ein Unwetter verschlägt eines Abends ein regennasses Fräulein, das von sich behauptet, eine echte Prinzessin zu sein, an das Schloss seiner Eltern. Der König ist begeistert von dieser Dame und auch der Prinz hat sich auf Anhieb in dieses zauberhafte Wesen verliebt. Nur die Königin ist sich nicht sicher, ob es wirklich eine echte Prinzessin ist. Um ihre Zweifel auszuräumen, bedient sich die alte Königin und Mutter des Prinzen heimlich folgender List: Sie legt eine Erbse auf den Boden der Bettstelle, worauf sie zwanzig Matratzen und zwanzig Eiderdaunendecken legt. Als sich am nächsten Morgen die zarte Prinzessin darüber beklagt, schlecht – weil auf etwas Hartem – geschlafen zu haben, ist der Beweis erbracht. Denn so feinfühlig kann nur eine wahre Prinzessin sein; einer Heirat steht daher nichts mehr im Weg.

So wie Des Kaisers neue Kleider als Beispiel angeführt wird, um Autoritätsgläubigkeit und Standesdünkel zu kritisieren, mokiert sich Andersen mit der Prinzessin auf der Erbse über die Überempfindlichkeit als Gleichnis der Entfremdung der Herrschenden von ihren Untergebenen.



 

Staatstheater Oldenburg, Kleines Haus 2004

mit:

Fritz Vitu, Magdalena Schäfer,Karsten Münster,Paul Brady,Joachim Siemann,Mary Kehl,Tatjana Charalgina,Damen und Herren des Chores

Musikalische Leitung:Jason Weaver

Regie:                       Arne Böge

Bühne und Kostüm:   Hendrik Scheel

Chor:                        Uta Dittrich

Dramaturgie:             Andreas Frane